Ich besitze ein altes Poesiealbum aus meiner Grundschulzeit. Meine alte Klassenlehrerin hat folgenden Spruch von Winston Churchill hineingeschrieben: „An bösen Worten, die man ungesagt hinunterschluckt, hat sich noch niemand den Magen verdorben.“ Damals habe ich mich über das Zitat geärgert, denn ich dachte, meine Lehrerin wollte mir damit eins auswischen.
Heute habe ich einiges an Lebenserfahrung mehr hinter mir und sehe, was ich mir für Ärger in meinem Leben erspart hätte, hätte ich mein Mundwerk besser unter Kontrolle gehabt und das eine oder andere böse Wort wirklich heruntergeschluckt.
Der Mund ist die eine Sache, Handlungen eine andere. Auch hier ist es gut, erst einmal tief durchzuatmen, sich zu sortieren und dann zu reagieren. Beides zu disziplinieren ist schwer, beides ist wichtig. Ich bin ein sehr impulsiver Mensch und weiß, wovon ich rede.
Wenn ich lerne, ein diszipliniertes Leben zu leben, das von Selbstbeherrschung geprägt ist, dann kann ich viele Situationen verhindern, die ich im Nachhinein bedauere. Der weise Salomo sagt: „Wer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer“ (Sprüche 25,28 HfA).
Deshalb lehrt uns Gott, dass wir uns mäßigen und uns angemessene Grenzen setzen sollten. Was mir dabei immer sehr geholfen hat, waren Zeiten, in denen ich ein ausgeglichenes Leben gelebt habe, wenn ich genügend Schlaf hatte, mein Terminplan nicht zu voll und nicht zu leer war und meine Finanzen ausgeglichen.
Neben unseren Worten und Handlungen ist auch unser Umgang mit Finanzen ein Bereich, in dem Selbstbeherrschung und Disziplin entscheidend sind. Gott schenkt uns, was wir haben, damit wir es genießen können. Disziplin in diesem Bereich heißt also, dass ich das Geld nicht aus dem Fenster werfe, als würde mein Reichtum nie enden, dass ich aber auch nicht knauserig bin, weil ich Angst habe, die nächste Zeit der Not stünde direkt bevor.
Ich habe für mein Leben gelernt: Es ist eine kluge Entscheidung, einen Teil zu sparen, einen Teil auszugeben und einen Teil zu spenden. Das macht mich glücklich. Wenn ich mir mein Leben anschaue, wie es einst war und wie es heute ist, dann glaube ich: Disziplin ist ein Schlüssel dafür, ein erfülltes Leben zu leben. Und Disziplin bedeutet für mich, in kleinen Schritten die richtige Richtung einzuschlagen und dranzubleiben
Und dies in allen Bereichen (ich gebe offen zu, dass es noch Bereiche gibt, in denen es mir nicht gut gelingt): unsere Beziehungen, unsere Finanzen, Sport, Ernährung, unser Beruf, unsere Gedanken und Worte. Wenn ich nicht einfach meinen emotionsgeladenen Gedanken folge, sondern Gebrauch von der Weisheit Gottes mache, dann wird mein Leben ausgeglichen, und ich kann es mehr genießen.
Weißt du, was die gute Nachricht ist? Wenn ich erkannt habe, dass ich disziplinierter leben müsste, damit mein Leben entspannter ist, dann muss ich nicht alleine kämpfen. Gott hat versprochen, dass all diese Dinge als Früchte wachsen, wenn sein Geist in meinem Leben regiert.
Nimm dir heute einmal ein wenig Zeit und lies Galater 5,22-23. Dort lesen wir, dass Gottes Geist in uns Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung wachsen lässt.
Und dann bitte Gott darum, dir zu zeigen, wo du mehr Disziplin und mehr Ausgeglichenheit brauchst. Bitte ihn, dass er bei dir durch seinen Geist die Früchte seines Geistes wachsen und reifen lässt. Und dass er dir Kraft und Weisheit schenkt und dich Schritt für Schritt in deinem Leben führt.
Möge Gottes Geist dir heute neue Kraft schenken.
Sei gesegnet!
„Selbstbeherrschung ist Stärke. Ruhig zu bleiben ist wahre Meisterschaft“ (Konfuzius?).